Kinderarmut

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Eltern, die von Transferleistungen des Staates leben, bzw. ihren Unterhalt dadurch ergänzen lassen, weil ihr Erwerbseinkommen nicht ausreicht, bilden in unserer Gesellschaft die Gruppe der von relativen Armut betroffenen Menschen. Relative Armut= ergibt sich aus dem Verhältnis des individuellen Einkommens zum Durchschnittseinkommen im Heimatland einer Person. Wer monatlich weniger als die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat, gilt demnach als arm.

Mit dieser Definition hat man zwar eine empirische Grundlage zur Erfassung von Kinderarmut geschaffen, durch die Abhängigkeit von der Einkommensarmut der Eltern jedoch keine Definition, die der Lebenswelt von Kindern gerecht werden würde. Um der gesellschaftlichen Verantwortung für das Wohlergehen der Kinder gerecht zu werden, braucht es ein mehrdimensionales Verständnis von Armut. Dieses muss die Lebenswelt der Kinder im Focus haben und Aussagen über ihre Entwicklungs-, Teilhabe- und Zukunftschancen treffen können.

Die eigentliche Definition von Kinderarmut kann mit dem Lebenslagenansatz in seiner Mehrdimensionalität wesentlich deutlicher erfasst werden. Der Lebenslagenansatz ermittelt die Handlungsspielräume von Kindern und Jugendlichen in den verschiedenen Dimensionen ihrer Lebenslagen.

Folgt man dieser Überlegung, dann bedeutet Armut von Kindern vor allem eine

Beschränkung in den vier zentralen Dimensionen kindlicher Lebenslagen

Grundversorgung Soziales Gesundheit Bildung

Eine Beschränkung in einer oder mehr der zentralen Dimensionen führt zu Entwicklungs- und Versorgungsdefiziten und zu sozialer Ausgrenzung. Betroffene Kinder werden massiv in ihren Möglichkeiten beschränkt ihre Potentiale und Ressourcen optimal zu entwickeln. Ein Aufwachsen im Wohlergehen steht ihnen damit nicht zur Verfügung.

 

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