Eine Auseinandersetzung mit den Ursachen von Kinderarmut ist für unsere Arbeit zentral. Ohne die Hintergründe wie Kinderarmut entsteht, welche Faktoren dabei wirken und welche politischen, gesellschaftlichen und sozialen Kräfte daran beteiligt sind, können wir keine wirklichen Gegenmittel finden und anwenden.

Wir unterscheiden strukturelle und nicht-strukturelle Faktoren der Ursachen. Da die nicht-strukturellen Faktoren situative Auslöser haben, wie Scheidung, Verlust des Arbeitsplatzes und Tod des Haupternährers, können diese für eine funktionale Strategie gegen Kinderarmut nicht als Ansatz verwendet werden.

Die Auseinandersetzung mit den strukturellen Faktoren bringt uns da wesentlich weiter. Unter Berücksichtigung der häufigsten Merkmale der Lebenslagen von Armut betroffener Menschen ergeben sich folgende strukturelle Faktoren:

• Auflösung der Normalarbeitsverhältnisse
• Bedeutungsverlust der klassischen Normalfamilie
• Ausgestaltung des Sozialstaat

(siehe auch Butterwegge 2007)

Diese strukturellen Ursachen ergeben sich aus dem Zusammenwirken von Staat, Markt und Familie und sollten auch als Ansatzpunkte zur Bekämpfung von Kinderarmut im Fokus stehen.